Geriatrie

Grundsätzlich wird in der Altersheilkunde differenziert, in welchem Bereich des Körpers eine Erkrankung auftritt. So gibt es neurologische Krankheiten, die etwa mit Schwankschwindel oder einem unregelmäßig auftretendem Schwindelgefühl einhergehen. Alternativ können sie sich als Hirnleistungsstörung offenbaren - Menschen merken sich weniger oder scheitern an einfachen Denkaufgaben. 

Schlaganfälle oder Demenzen sind häufig die Ursache. Doch auch körperliche Beschwerden wie Herz- und Lungenerkrankungen oder eine Inkontinenz können im Alter vermehrt auftreten. Zudem gibt es Erkrankungen, die das Skelettsystem betreffen. Dazu zählen Rheuma oder Osteoporose.

 

Ein klassisches Krankheitsbild im höheren Alter zeigt sich weiterhin im psychischen Bereich, etwa in Form von Depressionen, die sich aufgrund der veränderten Lebensumstände entwickeln. So sind viele ältere Menschen sehr einsam, da ihre Kinder ausgezogen sind und der Partner vielleicht bereits verstorben ist. Zusätzliche Symptome wie Schwindel und Kopfschmerzen sind in diesem Fall meist nicht körperlicher Natur, sondern psychosomatisch (werden folglich durch die Depressionen ausgelöst).


KRANKHEITSBILDER UND DIAGNOSEN 

• Neurologische Erkrankungen (z.B. Schlaganfall, Parkinson, Multiple Sklerose) 

• Demenzielle Erkrankungen (z.B. Alzheimer, vaskuläre Demenz) 

• Altersdepression 

• Degenerative und rheumatische Erkrankungen des Muskel- und Skelettsystems 

• Zustand nach Unfallereignissen (z.B. Frakturen), infolge von Amputationen und anderen operativen Eingriffen (z.B. der Orthopädie) 

Auch bei älteren Patienten kann die ergotherapeutische Behandlung einer drohenden oder weiteren Schädigung vorbeugen (Prävention).

Selbst bei einem schwerwiegenden Krankheitsverlauf kann die Ergotherapie alle Beteiligten unterstützen und den praktischen Umgang mit Beeinträchtigungen so fördern, dass sich insgesamt die Selbstständigkeit der Patienten, die Teilhabe am Leben und die Lebensqualität verbessert.

THERAPIEZIELE UND AUFGABEN 

• Selbstständigkeitstraining (individuell an die Lebenssituation angepasst) 

• Anleitung zur Selbsthilfe beim Essen und Trinken, Körperpflege und Bekleidung, Fortbewegung sowie Kommunikation für größtmögliche Unabhängigkeit 

• Verbesserung und Erhalt der motorisch-funktionellen Fähigkeiten für Mobilität und Geschicklichkeit 

• Verbesserung und Erhalt von sensorischen Fähigkeiten 

• Aktivierung kognitiver und neuropsychologischer Fähigkeiten, z.B. für bessere Orientierung und Aufmerksamkeit 

• Beratung und Anleitung der Angehörigen bei der Alltagsbewältigung, der Pflege sowie Wohnraum- und Hilfsmittelanpassung 

• Unterstützung und Erhalt der psychischen Stabilität im Grenzbereich zwischen Geriatrie und palliativer Versorgung gehören auch Erfahrungen mit schwerster Pflegebedürftigkeit, mit Sterben und Tod zum Berufsalltag der geriatrischen Ergotherapie.


BEHANDLUNGSANSÄTZE UND METHODEN 

Anhand ausgewählter Techniken und lebenspraktischer Medien (z.B. Alltagsgegenständen) werden verloren gegangene Fähigkeiten neu erlernt oder (be-)übt. Bedürfnisse und Wünsche werden deutlich, teils können auch in Gruppen soziale Kompetenzen gefördert werden. Daneben bieten aktuelle Verfahren der Neuropsychologie spannende Möglichkeiten z.B. durch Hirnleistungstraining. So können geistige und emotionale Kompetenzen gefördert und unterstützt werden.